Franco Campana, Malerei
Phil Dera, Fotografie

Als Paragone wird seit der späten Renaissance der „Wettstreit der Künste“ bezeichnet. Dabei ging es um die Vorrangstellung innerhalb der bildenden Künste und um das Verhältnis der Bildkünste zu anderen schönen Künsten wie der Dichtkunst. Im Brennpunkt der Debatte, an der sich führende Humanisten beteiligten, stand insbesondere die Frage nach der Rangfolge von Malerei und Bildhauerei.

Wir zeigen in unserer Ausstellung einen PARAGONE des 21. Jahrhunderts mit zwei sehr unterschiedlichen künstlerischen Positionen, indem wir hoch ästhetische Studio-Fotografie und opulente Ölmalerei gegenüberstellen.

Der Fotograf Phil Dera:

Phil Dera lebt in Berlin und arbeitet u.a. als freier Fotograf für das ZEIT-Magazin, welches ihn im Rahmen der Bundestagswahl 2017 mit Einzelportraits aller deutschen Spitzenpolitiker beauftragte.

Silent Confrontation ist der Titel einer Werkreihe, welche Phil Dera in Kooperation mit der niederländischen Dance Company “Laborgras” entwickelte. Alle Posen und Aufnahmen sind inspiriert durch Renaissance-Gemälde von Messina, Caravaggio, Benczúr und Bartolommeo.

Phil Deras fotografische Portraits sind atemberaubende Aufnahmen zeitgenössischer Tänzerinnen und Tänzer und spiegeln deren emotionale Auseinandersetzung mit Renaissance-Motiven wieder.

„Silent Confrontation“ war im Sommer 2016 im „Radialsystem“ in Berlin zu sehen und wird erstmals außerhalb Berlins gezeigt.

 

Franco Campana:

Der in Köln lebende Maler und ehemalige RTL-Star Franco Campana spielt mit dem Thema der Projektion der Vergangenheit.

In seinen Bildern jongliere er gerne als bekennender Manierist mit der Vergangenheit, so Campana, und entsprechend fließen in seine Kleider Bildzitate berühmter Vorgänger ein. Die Faszination für Stoffe ist dem Maler übrigens in die Wiege gelegt, denn sein Vater war Schneider und fertigte Maßanzüge für Herren an.

Aus dem Schneidersohn wurde ein Maler, dessen Werk sich stolz und selbstbewusst der „vanitá italiana“, der italienische Eitelkeit verpflichtet fühlt, gepaart mit der Leidenschaft des „uomo italiano“.  Denn schöne Kleider, so der Maler Campana im Gespräch, seien Symbole der weiblichen Macht. Er war im Frühjahr 2017 mit einigen Arbeiten in der Städt. Galerie Wangen in der Ausstellung „Körperhüllen“ vertreten.