Der geometrisch-abstrakte Maler Richard Schur (*1971) ist seiner Heimat- und Studienstadt München treu geblieben.

Nach seinen Jahren (2002-2008) als künstlerischer Assistent am Lehrstuhl von Prof. Jerry Zerniuk an der Akademie der Bildenden Künste, München führten in Ausstellungsanfragen, Stipendien und Aufträge regelmäßig auch in die USA.

Es ist mehr der Raum als die Farbe, was den Maler Richard Schur reizt. In seinen Bildern komponiert er konstruktiv und zugleich hochpoetisch Linien und Flächen. „Ich male sehr intuitiv, fast nie kalkulierend und ich korrigiere nie, sondern reagiere mit neuen Entscheidungen“, so der Maler.

Als er sich in den Nuller-Jahren als „Abstrakter“ behauptete, bildete er eher eine Ausnahme und war einer, der einen eigenen Weg einschlug und sich nicht vom großen Trend der Figuration beeinflussen ließ.

Heute, so Richard Schur, gebe es wieder mehrere Vertreter der abstrakten Malerei, doch seine Malerei ist längst etabliert und in zahlreichen Sammlungen vertreten.

In seinen neuen Wandobjekten wagt der Künstler die Erweiterung des malerischen Raums in den realen Raum, worin er seine Vorstellung vom „offenen Bild“ konsequent weiterentwickelt. Schur hat sich in den letzten Jahren bewusst zurückgezogen und sich Zeit genommen, um neue Techniken zu erproben und um viel zu lesen und zu studieren, denn Schur ist ein gnadenloser Perfektionist und er ist sich selbst sein größter Kritiker.

Nach einer mehrjährigen Pause wird Richard Schur wieder in Ravensburg zu sehen sein, seine ausgestellten Arbeiten kommen alle direkt aus dem Atelier und feiern ihre Premiere in Oberschwaben.

Der Begriff „liminal space“ wird für architektonische Räume verwendet, in denen das Licht und die Leere eine eigene und neue Atmosphäre entfalten. Räume, die nicht rational greifbar sind, sondern emotional berühren und neue innere Bilder in uns auslösen. Für Richard Schur transportieren seine neuen Wandobjekte genau diese Idee der „liminal spaces“, weswegen unsere Ravensburger Ausstellung diesen Begriff im Titel trägt.